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Ein Gasgrill „ist schnell, einfach zu kontrollieren und sauber“

Das Grillen mit dem Gasgrill mutiert mehr und mehr zum Trend. Welche Vorteile bringt das Gerät mit sich und was müssen Anfänger beachten? Ein Gespräch mit den Grillkameraden klärt auf.

Anfänger sollten beim Grillen mit Gas eine Sicherheitsregeln beachten.. © Aleksei Potov / Shutterstock.com
Anfänger sollten beim Grillen mit Gas eine Sicherheitsregeln beachten.. © Aleksei Potov / Shutterstock.com

Die ersten Sonnenstrahlen machen vor allem Lust auf eines – grillen! Ob im Garten, am See oder auf dem heimischen Balkon, viele haben die Grillsaison bereits für sich eröffnet. Der Gasgrill steht derzeit besonders hoch im Kurs. Das Gerät ist aber keineswegs nur für Profis gedacht. Wie auch Anfänger problemlos mit Gas grillen können, verrät Björn Zimmer von den Grillkameraden (aktuelles Buch: „Grillen mit dem Gasgrill – Rezepte aus aller Welt“ (Riva)) im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Was sollten Anfänger bei der Anschaffung eines Gasgrills beachten?

Björn Zimmer: Es ist wie beim Autokauf: Die Auswahl ist groß und man sollte den Grill nach seinen Vorlieben und Prioritäten auswählen. Neben harten Fakten wie Größe, Leistung, Material und Qualität spielen die weichen Faktoren – zum Beispiel das Markenimage und das Design – eine nicht unerhebliche Rolle. Denn ein Grill ist immer ein Stück Lifestyle. Es muss nicht unbedingt eine der Top-Marken sein, aber auf Qualität sollte der künftige Gasgriller auf jeden Fall achten. Man sollte sich nicht von scheinbaren Schnäppchen locken lassen und sich Zeit nehmen für eine ordentliche Recherche – entweder im Fachhandel oder auf einem der vielen Blogs rund ums Thema Grillen. Aber selbst Discounter haben inzwischen anständige Gasgrills im Angebot. Ein absolutes Must-have für jeden Grill ist ein Deckel, damit man beispielsweise Gerichte auch mit indirekter Hitze zubereiten kann. Das öffnet einem die vollkommene Vielfalt am Grill.

Welche Vorteile bringt ein Gasgrill mit sich, auch im Vergleich zum klassischen Holzkohlegrill?

Zimmer: Im Vergleich zum Holzkohlegrill ist der Gasgrill direkt an und bekommt schnell die notwendige Temperatur. Während ich bei einem Holzkohlegrill etwa 30 Minuten warten muss, bis die Kohlen durchgeglüht sind, kann ich beim Gasgrill schon direkt loslegen. Während des Grillens kann ich am Gasgrill ganz leicht die Temperatur regulieren, indem ich die Gaszufuhr steuere. Ebenfalls vorteilhaft sind die geringen Betriebskosten eines Gasgrills. Zwar sind die Geräte in der Anschaffung in der Regel teurer als Holzkohlegrills, doch die Kosten für das benötigte Gas sind am Anschluss geringer als jene für Holzkohle. Gerade Viel-Grillern kommt dieser Kostenvorteil zugute.

Gibt es auch Nachteile?

Zimmer: Offensichtlichster Nachteil ist der vergleichsweise höhere Anschaffungspreis. Darüber hinaus sind die meisten Gasgrills recht groß und man benötigt immer eine Gasflasche. So kann man den Gasgrill nicht „mal eben“ zum Grillen mit in den Park nehmen – wenn man nicht gerade einen mobilen Gasgrill besitzt.

Was sollten Anfänger beim Grillen mit dem Gasgrill beachten?

Zimmer: Als Anfänger sollte man sich langsam an den Grill und seinen Temperaturbereich herantasten. Viele machen häufig den Fehler, dass Grillgut bei zu hoher Hitze zuzubereiten. Erst recht, wenn der Grill einen Deckel und mehrere Brenner hat, sollte man das indirekte Grillen ausprobieren. Also das Grillgut zunächst bei hoher Hitze direkt über dem Brenner scharf angrillen und danach in einen Bereich legen, in dem der Brenner ausgeschaltet ist. Bei geschlossenem Deckel gart so das Grillgut wesentlich schonender und bleibt saftig.

Was sind die Gefahren beim Grillen mit Gas?

Zimmer: Es gibt beim Gasgrill einige Sicherheitsregeln zu beachten. So sollte der Grill immer einen festen Stand haben und weit genug entfernt von brennbaren Materialien stehen. Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit Gasflaschen geboten. Die Leitungen sollten alle dicht und fest angezogen sein. Darüber hinaus sollte ein Gasschlauch alle fünf Jahre ausgetauscht werden.

Wie unterscheiden sich die gegrillten Produkte geschmacklich vom Holzkohlegrill?

Zimmer: Dem Grillgut ist es vom Prinzip her egal, woher es seine Hitze bekommt. Daher gibt es keine geschmacklichen Unterschiede. Man hört ja oft, das Grillgut vom Gasgrill habe kein Raucharoma. Das ist aber im Grunde genommen Quatsch. Das lässt sich inzwischen längst mit Räucherboxen für den Gasgrill ausgleichen. Ohnehin entsteht das typische Raucharoma beim Holzkohlegrill durch herabtropfendes Fett auf die heiße Glut, was gesundheitsgefährdend sein kann. Da ist man mit dem Gasgrill wesentlich gesünder unterwegs.

Warum ist das Grillen mit dem Gasgrill so beliebt?

Zimmer: Das Grillen mit dem Gasgrill ist schnell, einfach zu kontrollieren und sauber. So können auch Grillanfänger Gerichte ausprobieren, bei denen eine exakte Temperatursteuerung notwendig ist. Und weil für das Grillen nicht zuerst ein Haufen Kohle zum Glühen gebracht werden muss, kann ich den Gasgrill auch zwischendurch oder für eine geringere Personenzahl anmachen.

Was sind Ihre drei Lieblingsrezepte für den Gasgrill?

Zimmer: Als Vorspeise finden wir gegrillten Camembert richtig gut! Einfach beim Camembert ein Loch oben hineinschneiden und den Deckel öffnen. Hinein kommen dann Thymian, Rosmarin und Konfitüre und wir schließen den Deckel wieder. Dann wird der Camembert im indirekten Bereich so lange gegrillt, bis er im Inneren flüssig ist. Anschließend den Deckel öffnen und Brot zum Dippen nutzen. Zum Hauptgang passt immer ein gutes Steak, das wir über starker, direkter Hitze grillen und je nach Größe im indirekten Bereich nachziehen lassen. Und für den Nachtisch eignen sich immer gut Toffifee in Blätterteig, die man auf einem Pizzastein auf dem Gasgrill kross backen kann.

Und zu guter Letzt die Reinigung: Haben Sie Tipps?

Zimmer: Während die Reinigung eines Holzkohlegrills meist mühselig, schmutzig und häufig auch nicht immer vollständig möglich ist, geht diese beim Gasgrill ganz einfach. Nach dem Grillen einfach alle Brenner maximal aufdrehen und den Deckel schließen. Der Dreck wird dadurch förmlich weggebrannt. Danach einfach mit einer Bürste abbürsten und schon sollte der Rost sauber sein. In regelmäßigen Abständen sollte zudem die Flammabdeckung und die Auffangschale mit einem feuchten Schwamm geputzt werden.

(eee/spot)