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David Hasselhoff: Deswegen ist er kein Fan des „Baywatch“-Films

Nach den frustrierenden Zeiten der Pandemie will David Hasselhoff die Menschen aufs Tanzparkett einladen und bringt dafür ein neues Album auf den Markt. Im Interview plaudert er außerdem über seine nächsten Projekte und verrät, warum ihm der „Baywatch“-Film nicht gefallen hat.

David Hasselhoff kennen Fans aus "Baywatch"
David Hasselhoff kennen Fans aus "Baywatch"

Impfkampagne, eine eigene TV-Serie, ein neues Album: Entertainer David Hasselhoff (68) hat sich nach vielen Corona-Lockdowns wieder in die Arbeit gestürzt. Der 68-jährige Spaßvogel will die Menschen von ihren Sofas locken und mit altbekannten Songs wie „Sweet Caroline“ oder „I was made for loving you“ covert er echte Klassiker auf seinem neuen Album „Party your Hasselhoff“. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt er, warum er die Bundesregierung bei ihrer Impfkampagne unterstützt und verrät, warum er kein Fan vom „Baywatch“-Film ist.

Das letzte Jahr war für alle sehr schwer. Viele werden bereits geimpft. Sie unterstützen die Impfkampagne der Bundesregierung. Wie ist es dazu gekommen?

David Hasselhoff: Für mich war das selbstverständlich. Ich konnte nicht glauben, dass kaum jemand geimpft wird. Die Bundesregierung hat mich angerufen und gefragt, ob ich Teil der Impfkampagne sein möchte. Ich sagte „Ok, ich bin zu 100 Prozent dabei“. Ich sorge mich um Menschen und will, dass sie verstehen, dass die Impfung ihr Leben retten wird und das Leben vieler anderer Menschen. Es ist sehr wichtig, dass jeder Zugang zum Impfstoff bekommt – ich weiß, das ist in Deutschland nicht so einfach. Ich war sehr froh und glücklich, dass ich gefragt wurde. I’ve been looking for freedom – Ärmel hoch!

Hatten Sie Nebenwirkungen durch die Impfung?

Hasselhoff: Nein, gar keine. Für mich war es keine Frage, dass ich mich impfen lasse. An alle: Holt euch die Impfung und sollte es Probleme geben, können wir sie später immer noch lösen. Die Probleme sind im Gegensatz zum Tod nur ganz klein. Der Tod ist die letzte Grenze – danach ist nichts, das war’s.

Wie haben Sie ihre Zeit während der Lockdowns verbracht?

Hasselhoff: Ich war frustriert. Ich habe immer Maske und Brille getragen, was auch gut war, da mich kaum jemand erkannte. Ich habe viel gearbeitet. Für mich war es eine Zeit zu reflektieren, und mal eine Pause vom Fernsehen zu haben. Ich wurde süchtig nach der negativen Berichterstattung und kam an einen Punkt, an dem ich mich über mich selbst ärgerte und andere genervt von mir waren. Dann dachte ich mir: „Sei nicht wütend, lächle!“ Man hat die Möglichkeit und die Verantwortung nur eine Person zu ändern und das beginnt immer damit an sich selbst zu arbeiten. Die Pandemie war eine schwierige Zeit für mich – eine echte Achterbahnfahrt. Ich konnte nicht glauben, was passierte und was heutzutage in Indien und Großbritannien passiert.

Sie und Ihre Frau haben viel aufeinander gehockt während der Lockdowns. Sind Sie sich hin und wieder auch auf die Nerven gegangen?

Hasselhoff: Nein, sie war wirklich unglaublich und alle bewundern sie. Sie brachte einen Sinn für Familie und Kameradschaft nach Amerika und einen Sinn für Leidenschaft und Geschichte aus Wales mit. Los Angeles ist ein ganz anderer Ort – es ist eine Fassade, eine Kulisse, es ist nicht real. Sie macht es sehr real und erzählt mir Dinge, die ich hören muss, die mir sonst aber niemand sagen würde, weil ich ein Promi bin. Wenn ich ihr sage, dass es mir sehr schlecht geht, tröstet sie mich und sagt, dass ich nicht so sein muss, denn ich gehe auf die Bühne und bin fantastisch. Ich muss lernen, was ich sage, wenn ich auf die Bühne gehe und eine Rede halte und lernen, ein besserer Mensch zu sein und das bin ich – es ist erstaunlich.

Hat sich Ihre Beziehung verändert, als sie geheiratet haben?

David Hasselhoff: Nein. Wir waren schon fast zehn Jahre ein Paar, bevor wir geheiratet haben. Als ich sie fragte, wie lange wir zusammen sind und sie mit „zehn Jahre“ antwortete, sagte ich ihr: „Wow, wir sollten heiraten“. Sie sagte „ok“ und wir haben uns das Jawort gegeben. Meine Meinung ist: Man sollte nur heiraten, wenn man nicht mehr ohne den anderen kann. Wenn sie mal nicht da ist, vermisse ich sie und muss sie immer bei mir haben.

Ihr neues Album heißt „Party your Hasselhoff“. Darauf covern Sie Songs von Elvis, Neil Diamond, Iggy Pop und weiteren Künstlern – haben Sie einen Lieblingsmusiker?

Hasselhoff: Neil Diamond ist einer meiner Lieblingskünstler – und Elvis natürlich. Mir hat einmal jemand gesagt: „Du machst das perfekte Album.“ Woraufhin ich sagte: „Ich weiß nicht, ich cover nur Lieder von anderen.“ Ich kann wirklich alles singen, was mir vorgelegt wird. Nur weiß ich nie, ob es jemals an den Erfolg von „Looking for Freedom“ anknüpfen kann. Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich das Album aufnehmen möchte. Ich wollte eigentlich eigene Lieder singen, wurde dann aber überzeugt. Ich weiß, dass es nie so groß wird wie „Looking for freedom“, aber aufgrund der Pandemie und dadurch, dass wir alle so lange eingesperrt waren, will jeder sich schön anziehen und Party machen.

Sie haben auch „Verdammt ich lieb dich“ von Matthias Reim auf Englisch gecovert.

Hasselhoff: Das war das erste Lied, das ich für das Album ausgesucht habe. Ich habe Matthias angerufen und ihn vorher um Erlaubnis gefragt und ob ich sein Lied auf Englisch singen darf: „Damn it I love you, and then I don’t“. Ich mag dieses Lied wirklich sehr und es hat mich damals von dem ersten Platz der Charts gestoßen. Ich war damals acht Wochen auf Platz eins und dann wurde Matthias zur Nummer eins (lacht). Jeder kennt dieses Lied.

Würden Sie den Song zusammen mit Matthias Reim auch auf Deutsch singen?

Hasselhoff: Ich würde es auf jeden Fall auf Deutsch singen. Tatsächlich werden er und ich diesen Song wahrscheinlich gemeinsam zum ersten Mal aufführen. Er ist ein Fan von mir und ein sehr guter Freund und ein Rock’n’Roller – das bewundere ich, weil ich das Genre wirklich mag.

Sie arbeiten gerade an einer Serie namens „Ze Network“ für RTL mit Henry Hübchen. Darin spielen Sie sich selbst. Ist es leichter, sich selbst zu spielen, statt in eine fremde Rolle zu schlüpfen?

Hasselhoff: Nein, es ist gut, dass ich mich selbst spiele, da ich ja trotzdem immer noch schauspielere. David Hasselhoff ist ein Vater, ein Ehemann, ein Unternehmer und ein Abenteurer. Ich mache alles, was vor mir liegt – das gilt auch für das Album. „Ze Network“ ist eine Art schwarze Komödie. Als ich das Drehbuch las, gab ich es meiner Nachbarin und fragte sie, ob sie die Show seltsam oder großartig findet. Sie sagte sie fände sie „sonderbar großartig“.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Henry Hübchen?

Hasselhoff: Wir haben uns noch nicht getroffen, aber ich freue mich schon sehr darauf mit ihm zusammen zu arbeiten. Ich hoffe und bete, dass ich die Serie drehen darf.

Sie sind eine Art Legende hier in Deutschland. Was denken Sie über den Personenkult um sich und wenn sich Fans Tattoos von Ihrem Gesicht stechen lassen?

Hasselhoff: Mein Vater sagte mir einmal: „Hättest du jemals geglaubt, dass Menschen in Südafrika den Namen ‚Hasselhoff‘ aussprechen würden?“ Ich habe mal einen Mann in Spanien kennengelernt, der ein Tattoo meines Gesichts auf seinem Hintern hatte. Ich fragte ihn, ob er betrunken gewesen war und er verneinte das. Ich sagte: „Du warst nicht betrunken und hast ein Tattoo von meinem Gesicht auf deinem Po?“ Er sagte nur: „Ja, ich liebe Sie.“ (lacht) Ich wünschte meine Mutter und mein Vater könnten sehen, dass ich immer noch weitermache, mein Bestes tue, Konzerte gebe und jetzt eine eigene TV-Serie habe – wie cool ist das denn? Ich bin sehr stolz darauf und hoffe noch weiter machen zu können.

Sie planen ein weiteres Album und einen „Knight Rider“-Film. Wird es vielleicht noch einen „Baywatch“-Film geben?

Hasselhoff: Ich bin mir nicht sicher. Ich denke nicht. Ich habe den „Baywatch“-Film gesehen und war nicht wirklich glücklich darüber. Es war nicht „Baywatch“ – es war einfach falsch. Es war, was es war und Dwayne Johnson und Zac Efron sind sehr nette Menschen und waren geehrt mit mir zu arbeiten, aber es war nicht „Baywatch“. „Knight Rider“ hingegen wird „Knight Rider“ sein. Wir werden sehen.

Wenn Sie noch einmal die Chance bekommen würden einen „Baywatch“-Film zu machen, würden Sie es wagen?

Hasselhoff: Ja würde ich! Sag niemals nie. Ich möchte, dass alle wissen, dass ich nur ein Mensch bin. Ich bin Unterhalter, kein Sänger, kein Schauspieler. Ich bin immer zuerst David Hasselhoff – und was als nächstes kommt, werden wir sehen. Ich weiß das selbst nicht einmal.

(nra/spot)