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An diesen Orten hat Eisbaden eine lange Tradition

Eisbaden liegt immer noch im Trend. In einigen Ländern Europas hat das Schwimmen im eisigen Nass eine lange Tradition.

In Russland hat das Eisbaden einen religiösen Hintergrund.. © Ruslan Kalnitsky/Shutterstock.com
In Russland hat das Eisbaden einen religiösen Hintergrund.. © Ruslan Kalnitsky/Shutterstock.com

Ab in die Schwimmsachen und rein ins kalte Nass – Eisbaden hat sich vor allem während des Lockdowns zu einem regelrechten Trendsport entwickelt. Bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt in Seen und Flüsse zu springen, hat auch gesundheitliche Vorteile. Es stärkt das Immunsystem, regt den Herz-Kreislauf und die Durchblutung an – zudem ist man danach garantiert wach. Während es für manche ein neuer Trend ist, hat Eisbaden in anderen Teilen Europas eine lange Tradition.

Schweiz, Polen und Tschechien

Im Februar stürmt jedes Jahr ein ganzes Dorf in die polnische Ostsee. In Mielno wagen sich über 2.000 Einwohner in die kalten Fluten. Beim Internationalen Eisbadetag gehen die Teilnehmer sogar kostümiert ins Wasser. Das hat Tradition: 2019 fand das Fest schon zum 16. Mal statt. Generell ist Winterbaden in vielen Ländern ein alter Volkssport – schon Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) soll im eiskalten Wasser gebadet haben.

Auch in der Schweiz hat Eisbaden eine lange Tradition. Seit 1934 findet im Dezember der Coupe de Noël im Genfersee statt. Hier werden jährlich über 2.000 Teilnehmer gezählt, von denen sich viele in ein Kostüm schmeißen. Seit 1923 wird in Tschechien am 2. Weihnachtsfeiertag das Moldauschwimmen ausgetragen. Mindestens 100 Meter müssen die Teilnehmer im eisigen Wasser zurücklegen.

Ein religiöser Ursprung

In Russland hat das Eisbaden einen religiösen Zweck. Die russisch-orthodoxen Christen betreiben es als Reinwaschungsritual – eine Anlehnung an die Taufe Christi. Jedes Jahr findet es traditionell im Januar statt. Dafür werden Löcher in die zugefrorenen Seen und Flüsse geschnitten – das Wasser anschließend gesegnet.

In Deutschland ist Eisbaden vor allem in der Nord- und Ostsee weit verbreitet. Aber auch an Seen betreiben viele hierzulande mittlerweile den Sport. Wichtig dabei: Nicht allein ins Wasser gehen. Denn sollte es zu Kreislauf-Problemen etc. kommen, ist niemand zur Stelle.

Das ist beim Eisbaden zu beachten

Beim Eisbaden ist es wichtig, nicht zu schnell ins kühle Nass zu springen. Lieber langsam herantasten und den Körper an die Kälte gewöhnen. Am besten jeden Tag ein paar Minuten unter die kalte Dusche stellen – ist das irgendwann kein Problem mehr, kann man sich ans Eisbaden wagen. Im Wasser nicht untertauchen, sondern am besten eine Mütze tragen. Nicht länger als fünf Minuten drin bleiben, sonst kühlt der Körper zu stark ab.

(amw/spot)