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Pomodoro-Methode: Nach wenigen Minuten kannst du dein Gehirn austricksen

Das allerhöchste Gut der Konzentration ist der sogenannte Flow-Zustand. Mit der Pomodoro-Technik schaffst du es, dein Gehirn in 25 Minuten auszutricksen.

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© gettyimages / Kypros

Vollkommene Konzentration zu erreichen, ist eines der bestgehüteten Geheimnisse in unserem täglichen Arbeitsleben. Beim sogenannten Flow-Zustand arbeitest du zwar, aber eigentlich bekommst du davon gar nichts mit. Du bist zu konzentriert, um die Zeit verfliegen zu sehen oder dich abzulenken. Es soll aber einen Trick geben, den Flow-Zustand erreichen zu können. Das ist die Pomodoro-Methode. Wie die funktioniert, erklären wir dir hier.

Pomodoro-Methode ist heute wichtiger denn je

Second Screen, Third Screen, Homeoffice, Social Media… All diese Dinge tragen dieser Tage dazu bei, dass wir uns immer leichter von unseren eigentlichen Aufgaben. Seit dem Corona-Lockdown ist das Homeoffice bei Vielen zur Normalität geworden, auch wenn die Konzentration auf der Arbeit darunter gelitten hat. Beim Heimarbeiten können selbst Kleinigkeiten wie die Hausarbeit eine echte Ablenkung für den Geist darstellen.

Die Pomodoro-Methode verspricht schnelle Hilfe

Die Pomodoro-Methode ist eine Technik, die den Tag in konzentrierte Arbeitseinheiten einteilt. Der Italiener Francesco Cirillo hat die Pomodoro-Technik in den 1980er-Jahren erfunden. Ein Pomodoro ist ihm zufolge eine Zeiteinheit, in die der Tag geteilt wird.

Nice To Know: Pomodoro heißt auf Italienisch Tomate. Der Erfinder der Methode nahm sich für seine ersten Versuche einen Küchenwecker zur Hilfe, der die Form einer Tomate hatte. So entstand der Name Pomodoro-Methode.

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Pomodoro Technik: Was haben Tomaten mit unserer Konzentration zutun? Foto: IMAGO / Addictive Stock

So funktioniert die Pomodoro-Methode

Die Expertin und Beraterin Susanne Roth erklärt im Zeitmanagement-Magazin, wie die Pomodoro-Technik im eigenen Arbeitsalltag am besten anzuwenden ist. Sie verrät, das sie selbst am besten arbeiten kann, wenn sie die Pomodoro-Technik über den gesamten Tag hinweg anwendet. Da das aber nicht in jeden Job möglich ist, kommt hier ein Umsetzungsvorschlag für jede:n. Ein Pomodoro wird in 6 Phasen eingeteilt. 

Die 6 Phasen der Pomodoro-Technik

  1. Vorbereitung: Verschaffe dir so viel Ruhe wie möglich. Schließe die Tür, schalte das Smartphone in den Flugmodus, schalte alle Desktopbenachrichtigungen aus und drehe die Türklingel ab. 
  2. Zielsetzung: Stelle dir so datailgetreu vor, was du innerhalb der nächsten 25 Minuten realistisch, aber ambitioniert schaffen kannst. 
  3. Beginnen: Stelle dir den Wecker auf 25 Minuten. 
  4. Arbeiten: Beginne zu arbeiten und schaue erst auf den Wecker, wenn er klingelt. Lasse dich durch nichts ablenken. 
  5. Pausieren: Wenn der Wecker klingelt, folgt eine 5-minütige Pause. In dieser kann man auf die Toilette gehen oder einen Kaffee trinken. Danach geht es weiter mit der nächsten Einheit.
    Redaktionstipp: Natürlich müssen es nicht genau 25 Minuten und 5 Minuten sein. Anfänger können auch erstmal 15 Minuten arbeiten und dann 5 Pausenminuten einlegen. Der Stress alles richtig zu machen, könnte sonst zu hoch sein.
  6. Lange Pause: Nach dem vierten Pomodoro ist es ganz wichtig, eine richtige Pause einzulegen. Mindestens 30 Minuten sollte die lang sein, bevor es weitergeht.

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Was bringt die Pomodoro-Methode?

Experten schwören darauf, dass die Methode die Arbeitszeit verringert, die Produktivität steigert und das persönliche Glück erhöht. Winwinwin?

1. Pomodoro-Vorteil: Effektivität. Innerhalb einer Pomodoro-Phase bekommt man doppelt so viel geschafft wie normalerweise, so der Erfinder der Methode. Das trägt zur Zufriedenheit und Motivation bei.

2. Pomodoro-Vorteil: Zielausrichtung. Wenn man sich ein Pomodoro gesetzt hat, dann weiß man ganz genau, was in der Zeit geschafft werden muss. Meist erreicht man auch das Ziel, obwohl es eigentlich nicht zu schaffen scheint. 

3. Pomodoro-Vorteil: Konzentration. Interessanterweise wird die Fähigkeit zwischen Pausen und Arbeit zu switchen durch die Pomodoro-Technik stark verbessert. Da du immer wieder Pausen einlegst, kommst du auch viel schneller wieder ins konzentrierte Arbeiten rein. 

4. Pomodoro-Vorteil: Lerneffekt. Je öfter du die Methode anwendest, desto besser kannst du dich tief in deine Konzentration stürzen. Denn jede Technik ist Learning by Doing und jede Technik kann noch verbessert werden. 

5. Pomodoro-Vorteil: Disziplin. Die Pomodoro-Methode bringt dich dazu, deine Zeit besser einzuteilen und selbst einzuschätzen, wann du was schaffen kannst. So kannst du dich jedes mal steigern: Nimm dir erst einen, dann zwei, dann drei Pomodoro am Tag vor. Am Ende bist du Disziplin-Profi.

6. Pomodoro-Vorteil: Komplexität runterbrechen. Vor allem große und unerreichbare Projekte scheinen durch die Pomodoro-Methode besser von der Hand zu gehen. Denn sie zwingt dich, dein Projekt in kleine Häppchen einzuteilen und nach und nach abzuarbeiten. 

Auch eine Social Media-Pause kann dir helfen, dich wieder besser konzentrieren zu können:

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