Die Kirchensteuer ist den meisten Deutschen mittlerweile viel zu teuer. Das liegt nicht nur daran, dass gut 8 % bis 9 % des eigenen Gehalts direkt an die Kirche abgegeben werden. Es liegt vor allem daran, dass die Kirche nur noch sehr wenig Platz im Leben der meisten Deutschen einnimmt. Derzeit ist sie vor allem wegen Missbrauchsfällen in den Schlagzeilen. So werden viele ehemalige Kirchengänger:innen zu Austretenden. Wir zeigen dir, welche die Vorteile bei einem Kirchenaustritt sind. Vor allem finanziell lohnt es sich sehr.
Die Kirchensteuer: Wie hoch ist sie eigentlich?
Die Kirchensteuer wird anhand deines Gehalts berechnet. So gilt sie nicht für jede:n, sondern nur für die Menschen, die ein gewisses Gehalt beziehen.
Wer im Jahr weniger als 10.000 Euro verdient, ist steuerbefreit. So gilt auch hier nicht die Kirchensteuer. Arbeitslose und viele Rentner:innen müssen ebenfalls keine Kirchensteuern bezahlen.
Wie hoch die Kirchensteuer ausfällt, bezieht sich also auf dein Gehalt und deinen Wohnort. In den verschiedenen Bundesländern werden unterschiedliche Steuern durch die Kirche erhoben.
In Baden-Württemberg und Bayern liegt die Kirchensteuer 8,0 Prozent der Einkommenssteuer. In den anderen 14 deutschen Bundesländern liegt sie bei 9,0 Prozent.
Übrigens: Die Kirchensteuer ist beeinflussbar. Die wenigsten wissen, dass die Kirchensteuer durch Steuerfreibeträge wie beispielsweise den Kinderfreibetrag verringert werden kann.
Wie viel Geld sparst du, wenn du aus der Kirche austrittst?
Wie viel Geld du persönlich durch einen Kirchenaustritt sparen kannst, musst du an deinem eigenen Gehalt errechnen. Wir haben aber ein Beispiel für dich, an dem du dich rechnerisch orientieren kannst.
Eine in Berlin ansässige Person verdient monatliche 4.000 € brutto (jährlich 48.000 €). Sie ist in Steuerklasse 1 und muss keinen Steuerfreibetrag angeben. Die Kirchensteuern betragen hier 57,92 € monatlich und 695,07 € jährlich.
Diese Person könnte im Jahr 569,07 € sparen, wenn sie sich für einen Kirchenaustritt entscheidet.
Monatlich spart diese Person gut 57,92 €.
Selbst berechnen kannst du das mit dem Brutto-Netto-Rechner.
Die Kirchensteuer muss sich (nicht) verändern
Die Steuer für die Kirche hat in Deutschland einige gute Gründe. So macht die Kirche beispielsweise sehr viel Care-Arbeit und karitative Arbeit, die nicht von privaten oder staatlichen Unternehmen abgenommen werden kann. So ist die Steuer für die Kirche für viele aber noch nicht gerechtfertigt. Es kommen nämlich auch immer wieder Geschichten ans Licht, bei denen sich Pfarrer und andere der Kirche nahestehende Personen an der Steuer bereichert haben.
Statistiken ergeben, dass im Jahr 2060 die Anzahl der Kirchenmitglieder in Deutschland halbiert sein wird. Gleichzeitig rechnet man aber damit, dass die Einnahmen der Kirche durch die Kirchensteuer gleich bleiben wird. Der Grund dafür ist, dass die Löhne und Gehälter sich erhöhen werden, was wiederum an der deutschland- und weltweiten Inflation liegt.